Anne

Anne

Chabos wissen wer die Anne ist!

Seit fast 30 Jahren ist Anne Wahl-Offenbacherin mit Inbrunst! Mittlerweile in Rente, ist sie aber mitnichten eine Person die jetzt still ihren Lebensabend genießt. Nein, Anne Knapp war und ist in ihrer Nachbarschaft aktiv: stets bemüht das schlechte Image von Offenbach zu bekämpfen. Heute auch bekannt als Leseoma, weil sie an der Mathildenschule Lernhilfe gibt, liebt sie den wöchentlichen Gang über den Flohmarkt und das bunte Treiben in ihrem Viertel - es geht nicht so anonym zu, sondern Privates findet auch auf der Straße statt. Eine unabhängige, neugierige Frau, der Kontakte und Zusammenhalt sehr wichtig sind und die mit ihrem Netzwerk und der Familie in Rufnähe ihr Leben gestaltet.

fragensteckbrief

 

 

 
 

 

fragen an Anne

Deine Lebensgeschichte in wenigen Sätzen?

Aufgewachsen im Rheinland in einer christlichen, patriarchalisch geprägten, kinderreichen Familie, gab’s nach dem Abi nur Eines: Raus und weit weg! Schon in der Ausbildung zur Sozialarbeiterin in Düsseldorf schielte ich nach Frankfurt, das politischen Aufbruch und innovative Formen der Sozialarbeit verhieß … Ab 1969 dann fast 20 Jahre Leben in Frankfurt (meist in WG’s), Arbeit in diversen sozialen Bereichen, vorübergehend auch im Verlagswesen und Industrie. Und natürlich: Demonstration, Agitation, Organisation und schlussendlich die Revision dogmatischer Narrative einer Idealgesellschaft… 1985 Geburt meiner Tochter, die ich allein, aber von einem guten sozialen Netz unterstützt, in‘s Leben geführt habe - ab 1989 in Offenbach. Nach fast 40 Jahren Sozialer Arbeit erst Vorruhestand, dann Rente. Seither viel Privates und Mitarbeit in sozio-kulturellen Projekten im Mathildenviertel.

 

Wie würdest du Dich selbst beschreiben?

Selbständig, unabhängig, kritisch aber offen für Neues. Als typischer Single setze ich sehr auf den Zusammenhalt in Gruppen.

 

Was hat dich nach Offenbach verschlagen?

Wieso verschlagen? Offenbach wurde bewusst mein Lebensmittelpunkt, weil es passte: Zur Teilzeitstelle im Rathaus war ich glücklich, hier im Ostend eine Bleibe zu finden, die mir lange Pendelwege zwischen Wohnung, Kita, Arbeitsplatz und allen Einrichtungen der Grundversorgung ersparte. Ab 1996 hat der S-Bahn-Anschluss sogar das eigene Auto entbehrlich gemacht, car-sharing reicht aus.

 

 

 
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Mit wem lebst du zusammen?

Meine Tochter ist nach dem Abitur ausgezogen, blieb aber –in unterschiedlichen Konstellationen- immer in Offenbach wohnen.
Ich lebe solo, mit der Familie sozusagen in Rufweite.

 

Wo fühlst du dich in Offenbach
besonders zuhause?

Zum Samstags-Ritual gehört der Flohmarkt-Bummel. Ich finde immer etwas …

 
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Was macht deine Nachbarschaft/ dein Stadtviertel aus? 

Allein der Mainpark vis-à-vis beschert mir 4000 Nachbarn. Hier ist keiner allein. Privates findet nicht nur hinter Gardinen, sondern auch auf der Straße statt: Zwei Generationen von kickenden Jungs habe ich groß werden sehen; mindestens einmal im Monat wird eine Braut mit Rahmentrommel und Mizmar vom Elternhaus ausgelöst; die adretten Mormonen-Jünglinge grüßen jeden mit Hello, how are you?, wenn sie zum Missions-Einsatz eilen; der alte Herr, dessen Jack Russel sich längst dem Rollator-Tempo gefügt hat, bleibt zu gerne für ein Schwätzchen stehen; mit lautem Palaver werden Autos vertickt, eher wortlos die kleineren Glücksbringer …

Alle Bewohner profitieren vom Mut Einzelner zur Existenzgründung: hier macht ein kleines Café auf, da ein Frisiersalon, dort ein Imbiss, ein Minimarket, ein Kiosk usw.

Na, und seit ich in der Mathildenschule Lese- Lernhilfe erteile, schallt mir überall ein Hallo Leseoma! entgegen.

 

Welche Orte in der Stadt würdest du/würdet ihr gerne kennenlernen – und warum?

Ich war noch nie uff’m  Bersch  - Fußball ist mir ein Buch mit Sieben Siegeln.

Dabei fällt als erstes Stichwort Kickers, sobald ich mich als Offenbacherin oute und ich kann gar nichts dazu sagen.

 
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Steckbrief Anne


Jahrgang
1948


Tätigkeit
Sozialarbeiterin, jetzt Rentnerin


Geburtsort
Idar-Oberstein, Deutschland


Passion
Alte Schätzchen sammeln, umgestalten, verschenken oder behalten

 

Seit wann OF
1989


Lieblingsessen
Eintöpfe